Organisationen über Prozesse optimieren

Wie man eine Konzernstruktur optimieren kann - so kann Migros wieder erfolgreich werden

Der Prozess macht die Musik: Wie kann eine überkommene und ineffiziente Konzernstruktur saniert werden? Wie kann die optimale Organisation gefunden werden? Die Antwortet laut: Von den Prozessen her, mit Prozessdesign. Passende Werkzeuge dafür gibt es.

Ist Migros verloren?

Die Migros, einer der grössten und ältesten Schweizer Lebensmitteldetailhändler schlittert in eine Krise. Migros hat strukturelle Mängel und eine komplizierte Organisation. Zudem gibt es Konflikte, die sogar die Reputation gefährden.

Optimierte Prozesse sind zwar toll, wie kann aber ein arrivierter Konzern, der über Jahre Ineffizienzen angehäuft und eine nicht mehr wertschöpfende Bürokratie entwickelt hat, dahin kommen? Ist Migros verloren – beziehungsweise was muss getan werden?

Wie kann Migros gerettet werden?

Sind die Thesen des Firmengründers Duttweiler die Ursache des Problems?

Der Anknüpfungspunkt zur Verbesserung liegt in Duttweiler’s These #3:

Der Bestand unserer Genossenschaft beruht auf ihrem organisatorischen Leistungsvorsprung. (Hervorhebung PE)

Die Lösung liegt nicht darin, die Organisation, sondern die Prozesse zu optimieren, so dass der Bestand der Genossenschaft im Leistungsvorsprung durch Prozessdesign liegt. Die Lösung muss, ganz im Sinne eines ambidextrischen Vorgehens, von zwei Seiten her angegangen werden:

  1. Zum einen müssen die Prozesse auf den Prüfstand. Mit den Managementwerkzeugen Logical Thinking Process und Value Stream Mapping lässt sich das hinbekommen. Natürlich ist das eine grosse Herausforderung, gibt es bei einem Konzern wie der Migros sehr viele ineinander verschachtelte Prozesse auf mehreren Ebenen, die erfasst, analysiert und bewertet werden müssen. Dank Visualisierung sind beide Werkzeuge aber sehr gut skalier-, digitalisier- und kommunizierbar. Mit Value Stream Mapping können zudem analytische und betriebswirtschaftliche Gesichtspunkte direkt einfliessen.

Mit diesem Vorgehen werden sich inhärente Potenziale in Einkauf, Verteillogistik und Marketing rasch aufzeigen lassen. Die Idee ist dabei einfach die, den wertschöpfenden Anteil jeder Aktion in der Prozesskette zu überprüfen und auf Optimierung zu überprüfen. Die Optimierung kann in einer Zusammenlegung, Digitalisierung, Auslagerung und so weiter bestehen. Ergänzend können Cross Company Benchmarks genutzt werden, um die Ursachen der mangelenden Profitabilität herauszufinden.

  1. Zum anderen muss eine höhere Prozesstransparenz geschaffen werden. So können die Konflikte als Engpässe analytisch erfasst und aufgelöst werden. Ein gemeinsames Ziel vorausgesetzt, dürfte dies Dank der Evaporating Cloud des LTP ein überwindbares Problem darstellen, eine der Herausforderung angemessene begleitende Kommunikation, Orchestrierung und Mobilisierung vorausgesetzt.

Sonst: Schleichender Niedergang durch negative Pfadabhängigkeiten

Ergreift Migros keine Massnahmen wird es auf ein schleichendes Sterben, ein “Krankschrumpfen” hinauslaufen: Wegen sinkender Margen werden gewinnbringende Aktivitäten so lange bevorzugt und andere eingestellt, bis die Kundenbasis unter eine kritische Menge gesunken ist und immer mehr Läden geschlossen werden müssen. Davon ist Migros wegen seiner Grösse zwar weit entfernt, der Abwärtssog kann aber wegen negativer Pfadabhängikeiten relativ rasch entstehen.

Migros sollte rasch alle Prozesse auf den Prüfstand stellen und so unabhängig von Regionalfürsten und organisatorischen Zwängen zur früheren Performanz zurückfinden. Die richtigen Werkzeuge dafür sind der Logical Thinking Process und Value Stream Mapping. Die bestehenden Konflikte können mit der Evaporating Cloud aufgelöst und werden. Das neue Prozessdesign wird für die passende Organisation sorgen und die Zukunft der Migros nachhaltig sichern.